Religion, Diversität und Soziale Arbeit
Im Zuge gesellschaftlicher und politischer Umbrüche weltweit sowie der Globalisierung und Wanderungsbewegungen wird Europa gleichsam zu einem Mikrokosmos, in dem sich die gesamte Welt in ihrer Diversität abbildet. Dies macht sich auch in den unterschiedlichen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit bemerkbar. Aktuelle Flucht- und Wanderbewegungen aus muslimisch geprägten Herkunftsstaaten ebenso wie der islamistische Extremismus und das Erstarken rechtspopulistischer Bewegungen machen hier innovative Konzepte erforderlich, die eine Antwort auf diese Herausforderungen geben.
Die unterschiedlichen universitären Standorte für islamisch-theologische Studien haben diese Herausforderung angenommen und arbeiten an der Etablierung eines Studienschwerpunktes bzw. Studiengangs für die Soziale Arbeit, für die es noch wenige wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt. In diesem neuen Studienschwerpunkt/ Studiengang sollen die Studierenden für sozialprofessionelles Handeln mit muslimischer Klientel qualifiziert werden. Hieraus ergibt sich der doppelte Bedarf einer theologisch fundierten Theorie zur islamisch-theologisch verankerten Sozialen Arbeit (wissenschaftlich-theologische Dimension) und der Entwicklung einer zielgruppenspezifischen, professionellen Sozialen Arbeit, die sich an den Bedarfen der Praxis orientiert (Aufbau von sozialarbeiterisch-praxisbezogener Expertise).
Dieses Projekt bündelt die Expertisen islamisch-theologischer Studien mit der sozialen Praxis, um einen breiten Diskursrahmen zu Religion und Diversität im Kontext Sozialer Arbeit zu schaffen. Dazu werden Interviews mit Expert_innen zum Aufbau sozialarbeiterisch-praxisbezogener Expertise durchgeführt und ausgewertet, die in die Konzeptionierung und Durchführung fachbezogener Workshops mit Expert_innen aus Wissenschaft und Praxis eingehen.
Projektverantwortliche
Prof. Dr. Tarek Badawia, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Dr. Naime Cakir, Goethe-Universität Frankfurt
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